Montag, 14. August 2017

Ins Herzen Brasiliens - Goiania

Das Gebiet rund um Fortaleza wird von der Vegetationszone CAATINGO umgeben. Caatinga heisst wo viel wie weisse Baeume und genau diese weissen Baueme saeumen hier auch die Strassenraender im August. Waehrend der Trockenzeit, die gerade eben hier angefangen hat und von ca. August bis Jaenner reicht, werfen die Baueme all ihre Blaetter ab und uebrig bleibt ein Wald an Baumskeletten. Sobald jedoch der Regen kommt, schmueckt sich wieder alles mit strahlendem gruen und in einem wunderschoenen Blumenkleid. Leider geht es sich in unserem Reisezeitraum nicht mehr aus, Fortaleza und seine angrenzenden Gebiete erbluehen zu sehen, aber mir macht das sowieso nicht allzu viel aus, denn ich sehe mich eher als Savannentier. Je trockener und heisser, umso besser.

Und daher kommt mir unser naestes Reiseziel genau recht! Denn wir fliegen nun in der Nacht von 04.08. auf 05.08. ins Herz Brasiliens - ins Bundesland GOIS,von einer anderen, noch trockeneren Vegetationszone gepraegt wird - dem CERRADO! 

Ausblick auf Goiania
Aber zuerst heisst es erst einmal dorthin kommen... und das stellt sich doch wieder als anstrengender als erwartet heraus, denn wir muesen zuerst den gesamten Weg von der Vila da Volta zurueck nach Fortalza, anschliessend gefuehlte Ewigkeiten am Flughaufen auf unsere Check-In um kurz nach Mitternach warten, gefolgt von dem Versuch verkruemmt auf den Flughafensitzen Schlaf zu finden, um nach 2 h Flug von Fortaleza nach Brasilia, das gleiche Prozedere vor dem Flieger von Brasilia nach Goiania durchzumachen.... nur um sich die Distanzen hier in Brasilien ein bisschen besser vorstellen zu koennen: Die Strecke Fortalza - Goiania entspricht etwa der von Wien nach Barcelona (1800 km).


Claudia versorgt uns mit Koestlichkeiten
Nach der intensiven Programmwoche und der ermuedenten Reise, ist eigentlich mein sehnlichster Wunsch ein bisschen Ruhe. Was mir gar ein wenig ueber mich selber staunen laesst. Denn die letzten Jahre gab es kaum ein Stop fuer mich. Abenteuer ist Abenteuer gefolgt und ich habe mich des Erlebens nie muede gefuehlt. Aber vielleicht gerade deswegen, weil ich mir nie Pause gegoennt habe, merke ich nun umso intensiver, dass ein wenig in mich kehren, das Erlebte in Relation zu meinem Leben zu setzen und nicht noch ein Abenteuer drauf setzen angenehm waere.


Und dies wird uns hier in Goiania auch teils gewaehrt. Wir sind bei unseren lieben Begleitern Claudia, Wileyund Bergi von Cajueiro untergebracht, haben teils eigene Zimmer, duerfen an 2 Vormittagen ausschlafen und ein wenig gemeinsam durch die Stadt spazieren, dabei ein paar Affen im Park bewundern und Kokosnuesse schluerfen. Die 3 versorgen uns liebevollst mit brasilianischen Koestlichkeiten und zeigen uns auch wie man zum brasilianischen Nationalmusikstil - dem Forró - tanzt.

wir lernen unsere Reise-Beschuetzer ein wenig besser kennen -
 hier Bergi mit seiner Balkonkunst

Schliesslich fahren wir am Sonntag, noch zu etwas, dass sich eigentlich wie ein grosses Familienfest anfuehlt, denn es wird 20 Jahre Intercambio zwischen DKA und Cajueiro gefeiert und all jene die ueber die letzten Jahrezehnte in Brasilien an Austauschprojekten beteiligt waren bzw selber Oesterreich besichtigen durften, tauschen dort sehr gefuehlvoll ihre Erfahrungen aus.

Um das kulturelle Eintauchen noch leichter zu machen, gibt es FEIJOADA - ein typisch brasilianischer Eintopf aus Bohnen, Schweinefleisch und -fuessen, Rauchfleisch und noch vielem mehr, der eigentlich ein Ueberbleibsl aus der Kolonialzeit ist und von den Sklaven aus den Essensresten ihrer Herren hergestellt wurde.

Wir essen und lachen und tanzen bis der Mond uns froehlich vom Himmel entgegenlacht und beenden unseren Tag mit der Vorbesprechung fuer die intensive Erkundung des CERRADO die kommenden Tage.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen